„Die haben alle Tricks drauf“ – Till Brutzer über Betrugsfälle bei der Sparkasse

veröffentlicht am 23. Februar 2023

lokalist bestens vorbereitet. Till Brutzer von der Sparkasse Freiburg-Nördlicher Breisgau hat schon etliche Betrugsfälle aufgedeckt. Sein Fachgebiet bei der Sparkasse: Geldwäsche- und Betrugsprävention. Im Interview gibt der stellvertretende Geldwäschebeauftragte Einblicke in seinen spannenden Alltag.

 

lokalist | Sie kümmern sich seit 2015 um Telefonbetrug. Haben Sie heute mehr zu tun?

Till Brutzer » | Ja. Gerade im letzten Jahr haben solche Betrugsfälle deutlich zugenommen. Die Verbrechen verlagern sich laut Polizei zunehmend ins Internet, geschehen per Telefon oder WhatsApp, da das relativ risikoarm für Täter:innen ist.

 

Wie werden Sie auf die Fälle aufmerksam?

» | Erste Hinweise liefern oft unsere Überwachungssysteme. Oft kommen auch Hinweise von Kundenberater:innen, denen bestimmte Zahlungen verdächtig vorkommen.

 

 

Wann werden Sie misstrauisch?

» | Immer dann, wenn uns bestimmte Konstellationen auffallen. So hatten wir zum Beispiel mehrere recht alte Kundinnen und Kunden, die plötzlich in Bitcoin investiert haben.

 

Und die Menschen sind dann einsichtig?

» | Bei den Menschen, mit denen ich 2022 gesprochen habe, wurden teils über einen längeren Zeitraum betrügerisch Gelder erlangt, das waren sieben Fälle. Alle diese Personen hatten den Betrug noch nicht bemerkt und waren auch nur schwer zu überzeugen, dass sie tatsächlich betrogen werden. Es sind auf jeden Fall die Instinkte Gier, Angst und Hilfsbereitschaft, die von den Betrüger:innen geweckt und bedenkenlos ausgenutzt werden.

 


„Alle diese Personen hatten den Betrug noch nicht bemerkt und waren auch nur schwer zu überzeugen, dass sie tatsächlich betrogen werden.“

Till Brutzer, Spezialist für Betrugsprävention bei der Sparkasse Freiburg-Nördlicher Breisgau


 

Sind vor allem ältere Menschen betroffen?

» | Meistens. Bei älteren Opfern sind teils erhebliche Guthaben vorhanden. Gleichzeitig haben sie weniger Sozialkontakte und sind nicht so technikaffin. Das nutzen die Täter:innen aus. Diese stellen sich sofort auf neue Umstände ein. Während der Pandemie kam die Masche mit dem sofort dringend zu behandelnden Angehörigen auf, der nur durch ein teures Coronamedikament gerettet werden könne. Sie halten Vorträge in der Region zum Thema.

 

Wie hoch ist die Nachfrage?

» | Ehrlich: Sie könnte und sollte höher sein. Voriges Jahr waren es immerhin elf Vorträge. Ich möchte unsere Kundinnen und Kunden so gut es geht vor so einem Ereignis bewahren. Im Vortrag beschreibe ich verschiedene Taten, die wir aufgedeckt haben. Daran kann man das Vorgehen der Täter:innen erkennen und die Menschen auf so einen Anruf vorbereiten. Die Anrufenden haben alle Tricks drauf, können falsche Telefonnummern vorgaukeln, Rückrufe simulieren – aber sie sind vor allem psychologisch bestens gerüstet.

 


„Die Anrufenden haben alle Tricks drauf, können falsche Telefonnummern vorgaukeln, Rückrufe simulieren …“

Till Brutzer, Spezialist für Betrugsprävention bei der Sparkasse Freiburg-Nördlicher Breisgau


 

Wer sind die Täter:innen?

» | Bei den klassischen Telefonstraftaten handelt es sich um organisierte Kriminalität. Die Gruppen operieren meist aus Callcentern in Polen oder der Türkei, teils auch aus dem afrikanischen Raum. Die Anrufer:innen sprechen perfekt Deutsch und sind rhetorisch und psychologisch geschult. Es geht dabei nur ums Geld, um den maximalen Betrag, den man dem Opfer abnehmen kann. Die Hintermänner und -frauen häufen dabei enorme Summen an. Die einzelnen Schäden betragen oft bis zu 30.000 Euro, es gibt aber auch Fälle mit erheblich höheren, bis zu sechsstelligen Summen!

 

Wie sehen Sie ihre Erfolgsaussichten?

» | Es ist am Ende ein Kampf gegen Windmühlen, ich denke, da sagt auch die Polizei nichts anderes. Doch wir tun unser Bestes, um es den Kriminellen schwerer zu machen.

 

 

 

 

Sie wollen mehr wissen?
Weitere Infos zum Thema Sicherheit finden Sie in der Internetfiliale der Sparkasse Freiburg-Nördlicher Breisgau

 

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