Die persönliche Inflation bekämpfen

veröffentlicht am 29. April 2022

Alles wird teurer: Die Inflation ist derzeit so hoch wie seit 40 Jahren nicht mehr. Doch sind davon nicht alle Menschen gleich stark betroffen. Wie sich abschätzen lässt, was die Teuerung für deinen Geldbeutel bedeutet, und was du dagegen tun kannst.

Um 7,3 Prozent stiegen die Preise in Deutschland im März 2022 laut dem Bundesamt für Statistik (destatis) im Vergleich zum Vorjahr. Damit lag die Inflationsrate so hoch wie seit den 80er-Jahren nicht mehr. Wichtigste Ursache ist der Krieg in der Ukraine. Dadurch erhöhten sich die Preise für Erdgas, Erdöl und Strom im Vorjahresvergleich um fast 40 Prozent. Die Zahlen spiegeln die Situation einzelner Menschen allerdings nur unzureichend wider. Wie stark dich die Inflation trifft, hängt vor allem davon ab, wie viel Geld du für welche Güter ausgibst. Besitzt du zum Beispiel kein Auto, benötigst du keinen Kraftstoff – der gehört aber zum Warenkorb der Preisstatistik, dem sogenannten Verbaucherpreisindex. Auf diese Weise wirst du weniger stark betroffen sein.

Persönliche Inflation ermitteln

Gegen die Inflation selbst kannst du nichts tun. Du kannst aber berechnen, wie groß die Auswirkungen der momentanen Preisanstiege auf dein Geld sind. Das geht mit dem Persönlichen Inflationsrechner des Statistischen Bundesamts. Damit wird die amtliche Inflationsrate mit der eigenen abgeglichen. Dafür musst du nur angeben, wie hoch deine Ausgaben insgesamt und für bestimmte Waren und Dienstleistungen waren. Abhängig davon, wie sich die eigenen Ausgaben für Essen, Miete, Auto und andere Bereiche verteilen, kann die persönliche Inflation über oder auch unter der offiziellen Inflationsrate liegen.

Gegensteuern mit System

Gegen immer höhere Preise kannst du kaum etwas tun. Trotzdem solltest du gegensteuern. Sparen lässt sich immer auf zwei Wegen: weniger ausgeben oder mehr einnehmen. Mehr einnehmen lässt sich vor allem, indem man steuerliche Vorteile und staatliche Förderungen vollständig nutzt. Mehr Gehalt ist natürlich nicht so einfach zu verhandeln. Ansonsten solltest du unnötige Kostentreiber erkennen und abstellen.

Dazu solltest Du als Erstes wissen, wie viele Einnahmen und Ausgaben du im Monat hast. Helfen kann dabei ein Haushaltsbuch. Das gibt es zum Beispiel bei Geld und Haushalt, dem Beratungsdienst der Sparkassen-Finanzgruppe, in gedruckter Form oder als Webanwendung. Oder du nutzt den Finanzplaner im Online-Banking der Sparkasse.

Hast du dir einen Überblick verschafft, entdeckst du vielleicht einige „schwarze Löcher“: Das Zeitungs- oder Streamingabo zum Beispiel nutzt du schon lange nicht mehr, hast es aber nie gekündigt. Verträge für Strom und Gas, Telefon oder Versicherungen gehören eventuell einmal auf den Prüfstand. Inzwischen könnte es günstigere geben. Grundsätzlich lohnt immer ein Preisvergleich. Wenn Preise stark schwanken, gibt es mehr Ausreißer nach oben oder unten. Helfen können Preissuchmaschinen wie Idealo oder billiger.de. Ob Auto, Handy, Laptop, Möbel, Kleidung oder Bücher – sie sind gebraucht wesentlich günstiger. Dazu schonst du die Umwelt. Setze dir für bestimmte Bereiche monatliche Budgets. So gibst du nicht versehentlich mehr aus, als du dir eigentlich leisten willst.

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