Freiburg Marathon: „Der erste Wettkampf überhaupt gleich in meiner Heimatstadt“
Die Vorfreude auf den Freiburg Marathon 2022 steigt, ganz besonders auch bei Anja Ruppenthal, die ihren ersten Halbmarathon läuft – und das gleich in der Heimatstadt. Im Interview erklärt das 32-jährige „Sparkassengewächs“, wie sie dazu kam, sich intensiv ins Lauftraining zu stürzen und was ihr Bauchgefühl so kurz vor dem Wettkampf verrät.
Das Starterfeld für den 17. Freiburg Marathon am Sonntag, 3. April, steht. Auch die Sparkasse Freiburg-Nördlicher Breisgau wird mit ihrem Laufteam um Michael Sigwart vertreten sein. Anja Ruppenthal, die seit ihrem dualen Studium bei der Sparkasse Freiburg-Nördlicher Breisgau tätig ist und dort als Referentin Kundenkommunikation arbeitet, freut sich auch darauf, auf der Strecke das ein oder andere bekannte Gesicht zu sehen. Sie hat in der Vorbereitung eigene Wege beschritten.
lokalist | Du hast erst vor einem halben Jahr mit dem Lauftraining begonnen. Was war die Motivation?
Anja Ruppenthal | Das erste Mal nach über 10 Jahren Pause habe ich die Laufschuhe im Oktober 2020 geschnürt. Damals sollte ich zum Aufwärmen für eine Sportstunde 30 Sekunden auf der Stelle joggen. Dass mich das so außer Atem bringt kann doch nicht sein, habe ich mir gedacht, und mir spontan Laufschuhe gekauft. Mein Ziel war dann gleich die Teilnahme am Sparkassenmarathon in Bielefeld, die 10 Kilometer sollten es werden. Nach etwa einem halben Jahr mit eigenständigem Training fühlte ich mich in der Vorbereitung etwas planlos.
So bin ich auf Thomas Klingenberger aufmerksam geworden, der in Freiburg eine umfassende Beratung und Betreuung für Läufer, Radfahrer und Triathleten anbietet – von der Leistungsdiagnostik über die Erstellung individueller Trainingspläne bis zur ausführlichen Bewegungsanalyse. Auch einen wöchentlichen Laufkurs bietet er an, den habe ich im Juni 2021 dann spontan zum ersten Mal besucht. Nach dem ersten Training meinte Thomas zu mir, dass ich im September ohne Probleme einen Halbmarathon laufen kann.
lokalist | Von null auf Halbmarathon in gut drei Monaten?
Anja Ruppenthal | Ja. Bis zu dem Zeitpunkt hatte ich noch nicht mal über die Option nachgedacht, einen Halbmarathon zu laufen und hätte mir das auch niemals zugetraut. Aber die Begeisterung von Thomas fürs Laufen hat sich auf mich übertragen und mich extrem motiviert. So war ich schließlich selbst überzeugt, dass ich das packe. Leider wurde der Lauf in Bielefeld aber aufgrund von Corona abgesagt. Kein Problem, habe ich mir gedacht, dann wird mein erster richtiger Halbmarathon halt in meiner Heimat stattfinden. Umso besser – deswegen habe ich mich dann direkt im Herbst für den Freiburg Marathon angemeldet.
lokalist | Wie viele Kilometer wirst Du bis zum Freiburg Marathon absolviert haben?
Anja Ruppenthal | Momentan stehen auf meinem Trainingsplan um die 40 Laufkilometer pro Woche, darunter sind sowohl langsame Dauerläufe als auch schnelle und intensive Intervalleinheiten. Zusätzlich steht noch regelmäßiges Krafttraining auf dem Programm. Denn, wie ich gelernt habe, braucht man als guter Läufer starke Muskeln in Rumpf, Beinen und Gesäß. Aktuell ist es also nochmal ziemlich anstrengend. Dafür gibt es aber die Woche direkt vor dem Lauf die sogenannte Taperingphase, in der die Trainingsintensität deutlich reduziert wird, um am Wettkampftag richtig fit zu sein.
lokalist | Bist Du trainingstechnisch eine Einzelkämpferin oder bringst Du dich professionell begleitet in Form?
Die Solo-Trainingseinheiten, bei denen ich mich nur auf mich konzentrieren und richtig abschalten kann, genieße ich sehr. Laufen ist für mich aber etwas, das mir in Gesellschaft noch viel mehr Spaß macht. Insbesondere auch beim wöchentlichen Gruppentraining: da kann man sich immer gegenseitig motivieren und voneinander Tipps holen – aber auch gemeinsam jammern, wenn der Trainer mal wieder besonders fiese und anstrengende Ideen mit ins Training bringt. Durch die umfassende Betreuung von Thomas und die tolle Laufgemeinschaft schaffe ich es auch an den Tagen, an denen die Couch eine magische Anziehungskraft ausübt oder das Wetter so richtig mies ist, die Laufschuhe zu schnüren und mein Training zu absolvieren.
lokalist | Was sagt Dir dein Bauchgefühl so knapp 2 Wochen vor dem Start?
Ich freue mich schon wahnsinnig, weil das mein erster richtiger Wettkampf wird mit Startnummer, anderen Teilnehmer:innen, Zuschauern am Streckenrand und allem was sonst noch so dazugehört. Ich bin sehr gespannt darauf, wie sich die Atmosphäre beim Laufen anfühlt und welchen Einfluss das auf meine Leistungsfähigkeit an dem Tag haben wird. Aber natürlich bin ich auch ordentlich nervös, weil ich noch nicht weiß, was auf mich zukommt und so viele Dinge neu sind – darunter auch Kleinigkeiten wie zum Beispiel das Abholen der Startnummer am Vortag oder die Orientierung auf dem Start- und Zielgelände am Wettkampftag.
Was hast Du dir vorgenommen und welche Ziele hast Du sonst noch für das Laufjahr 2022?
Vor allem will ich die Atmosphäre und die Laufstrecke in meiner Heimatstadt Freiburg genießen. Wenn mir das gelingt und am Ende dann noch eine Zeit in Richtung der zwei Stunden rauskommt, bin ich auf jeden Fall schon mal sehr zufrieden. Das nächste läuferische Ziel wird vermutlich der Halbmarathon im Oktober in Köln sein, bei dem ich auf jeden Fall eine neue Bestzeit setzen will. Und dann mal gucken – vielleicht soll aus dem halben ja auch mal ein ganzer Marathon werden?