Immobilienkauf: So bereiten Sie das Kreditgespräch vor

veröffentlicht am 18. Dezember 2022

Wer ein Haus oder eine Wohnung kaufen will, schafft das selten ohne Kredit von der Bank. Allerdings schaut diese sich sehr genau an, wem sie ein Darlehen in welcher Höhe gibt. Um diesen Prozess zu beschleunigen, sollten Sie das Finanzierungsgespräch gut vorbereiten. Erfahren Sie hier, worauf es dabei ankommt.

 

Wer ein Haus oder eine Wohnung kaufen will, muss in manchen Regionen viel Geld aufbringen. Seit einigen Monaten steigen die Preise sogar noch weiter: Zum Wohnungsmangel kommen höhere Kosten für fehlende Rohstoffe wie beispielsweise Holz. Außerdem verlangen Handwerker immer mehr, weil sie erstens gut gebucht sind und zweitens die wachsenden Energiekosten weitergeben müssen. Und schließlich steigen die Zinsen für Immobilienkredite.

Darum müssen Banken aktuell noch genauer hinsehen als bisher, ob ihre Kunden das gewünschte Darlehen zurückzahlen werden können. Schließlich geht auch das Finanzierungsinstitut ein Risiko ein: Kann der Kunde seinen Kredit nicht zurückzahlen, bekommt es zwar die Immobilie, doch deren Verkauf ist für die Bank mit zusätzlichem Aufwand verbunden. Darum ist es für beide Seiten besser, wenn die Kunden das Darlehen abbezahlen können.

 

Was vor der Vertragsunterschrift zählt

Bevor ein Kunde einen Kredit bekommt, schauen sich Banken dessen finanzielle Situation an:

  • Hat der Kunde weitere Kredite aufgenommen?
  • Welches Vermögen hat er angespart?
  • Bleibt ihm trotz der künftigen Raten genügend Geld zum Leben und für die Altersvorsorge?

 

Um welche Immobilie geht es?

Neben dem finanziellen Hintergrund geht es natürlich auch um das Objekt an sich. Wer kreditwürdig ist, kann sich trotzdem nicht jedes Haus oder jede Wohnung leisten. Vielmehr spielt eine Rolle, ob die finanziellen Möglichkeiten des Kunden zum Preis der Immobilie passen. Und es geht auch um die Frage, ob die Immobilie überhaupt ihren Preis wert ist. Dabei spielen beispielsweise die Lage und der Zustand des Gebäudes eine wesentliche Rolle.

Wer als Bankkunde zum Immobilienfinanzierungsgespräch geht, muss darum sowohl Unterlagen mitbringen, die seine Vermögenssituation belegen, als auch alle notwendigen Informationen zum Haus oder zur Wohnung. Dazu gehören unter anderem ein Exposé, Fotos der Immobilie sowie die Bau- und Grundrisspläne und Angaben zur Grundstücksgröße, zum Zustand und zum Alter des Objektes. Schließlich muss die Bank den Beleihungswert der Immobilie einschätzen können.

Beim Kauf einer Wohnung oder eines Hauses spielt auch eine Rolle, ob Sie die Immobilie selbst nutzen oder vermieten wollen. Denn wenn Sie sie als Kapitalanlage kaufen und vermieten, zählt die Miete zu den Kapitaleinkünften und kann in die Kreditrückzahlung einfließen.

 

Welche Unterlagen sinnvoll sein können

Um Ihre Vermögenssituation darzustellen, ist es sinnvoll, wenn Sie diese Unterlagen mitbringen:

  • die letzten drei Gehaltsabrechnungen oder beispielsweise als Freiberufler die Einkommensteuerbescheide
  • Konto- und Depotauszüge – falls Sie Ihr Konto und Depot nicht bei der Sparkasse haben
  • eine Übersicht über Sparkonten, Kapitallebensversicherungs- und Bausparverträge
  • eine Auflistung Ihrer Einnahmen und Ausgaben in den vergangenen Monaten. Denn Ihr Sparkassenberater möchte wissen, wie viel Geld Ihnen am Monatsende noch bleibt. Daraus lässt sich ableiten, wie hoch die Raten sind, die Sie monatlich bezahlen können.

Um den Wert der Immobilie schätzen zu können, wünschen sich Finanzierungsberater außerdem diese Informationen:

  • Hausbau: Bauplan, Wohnflächenberechnung, Lageplan, Baubeschreibung, Grundbuchauszug und Kostenvoranschlag
  • Hauskauf: Hier kommt es darauf an, ob das Haus schon steht, noch im Rohbau ist oder vielleicht noch gar nicht mit dem Bau begonnen wurde. Je nachdem benötigen Sie Fotos des Objektes, Baubeschreibung, Wohnflächenberechnung, Lageplan, Grundbuchauszug, Gebäudeversicherungsnachweis, Auszug aus dem Liegenschaftsbuch, eine Flurkarte und natürlich den Verkaufspreis.
  • Wohnungskauf: Auch hier spielt eine Rolle, ob es sich um eine Bestandsimmobilie oder einen Neubau handelt. Je nachdem sollten Sie mitbringen: Fotos, Grundriss, Verkaufsprospekt, Teilungserklärung, Bauplan, Lageplan, Baubeschreibung, Grundbuchauszug, Flurkarte, Auszug aus dem Liegenschaftsbuch, Gebäudeversicherungsnachweis, Verkaufspreis, Kaufvertragsentwurf und eventuell einen Mietvertrag.

Tipp: Rufen Sie bei Ihrer Sparkasse an und fragen Sie, welche Informationen Sie bereithalten sollen.

 


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