Knapper Mietmarkt, steigende Kaufpreise: Der neue Wohnmarktbericht der Sparkasse ist erschienen
Wie ist die aktuelle Lage auf dem Immobilienmarkt in unserer Region? Befunde und Details liefert der neue Wohnmarktbericht 2024 der Sparkasse Freiburg-Nördlicher Breisgau, der jetzt vorgestellt wurde.
Die große Krise ist ausgeblieben. Der Immobilienmarkt in der Region Freiburg zeigt sich robust: Die Immobilienpreise bleiben weitgehend konstant. Der Zinsanstieg ist vorerst zum Stillstand gekommen und das Kaufvolumen nimmt wieder leicht zu. Auf dem Mietmarkt ist allerdings auch weiterhin keine Entspannung in Sicht.
So lauten die wichtigsten Befunde des umfangreichen Wohnmarktbericht 2024 für das gesamte Geschäftsgebiet der Sparkasse Freiburg-Nördlicher Breisgau.
Lars Hopp, Vorstandsmitglied der Sparkasse Freiburg-Nördlicher Breisgau, Dorothea Müller, Leiterin Bereich Immobilien, und Oliver Kamenisch, Geschäftsführer der S-Immobilien-GmbH, stellten den jährlich erscheinenden Marktreport vor. Als externer Experte und profunder Kenner des regionalen Immobilienmarkts unterstützte Prof. Dr. Marco Wölfle, Center for Real Estate Studies, die wissenschaftliche Ausarbeitung.
Die Datenbasis des Wohnmarktberichtes der S-Immobiliengesellschaft sind öffentliche Immobilien-Angebote der vergangenen 24 Monate. Die Angebotspreise wurden entsprechend so bereinigt, dass sie den tatsächlich gezahlten Summen entsprechen. Im Überblick finden sich durchschnittliche Kaufpreise für Häuser und Wohnungen wie auch für Mieten und die zu erwartende Mietrendite für die Städte Freiburg, Waldkirch, Emmendingen und für Teningen. Der 84-seitige Wohnmarktbericht gibt Immobilieneigentümern, Verkäufern, Käufern, Vermietern oder auch Mietern hier Orientierung.
Weiterhin hohe Nachfrage, aber etwas ruhigerer Markt
Der Sparkasse Freiburg-Nördlicher Breisgau ist es ein Anliegen, ihren Kundinnen und Kunden Orientierung zu geben und ihnen beratend zur Seite zu stehen.
„Die eigenen vier Wände bleiben für viele Menschen ein großer Lebenstraum.“
Lars Hopp, Vorstandsmitglied der Sparkasse Freiburg-Nördlicher Breisgau
„Derzeit müssen für langfristige Wohnungsdarlehen bis zu vier Prozent Zinsen bezahlt werden“, so Immo-Center-Abteilungsdirektorin Dorothea Müller über die derzeitigen Konditionen am Markt.
Die Nachfrage nach Immobilien ist zwar nach wie vor höher als das Angebote, dennoch hat sich der Markt etwas beruhigt. Für eine solide Finanzierung benötigt man zwischenzeitlich wieder rund 20 bis 25 Prozent Eigenkapital – ein Bausparvertrag als Finanzierungsbaustein macht also durchaus wieder Sinn.
„Der Markt war seit 2022 durch steigende Zinsen und durch die Heizungsgesetz-Debatte verunsichert“, beschrieb Oliver Kamenisch, Geschäftsführer der Sparkassen Immobilien GmbH, die Lage. Gleichzeitig beobachtet die S-Immo Gesellschaft einen leichten Anstieg des Immobilienangebots, vor allem im Bereich nördlicher Breisgau. Hier hat sich die Lage etwas entspannt, ganz im Gegensatz zu Freiburg-Stadt: „In Freiburg selbst ist das Angebot an Immobilien immer noch sehr knapp“, so Kamenisch weiter. Nach wie vor nehmen Baugesellschaften immer noch keine neuen Objekte in Angriff und für Kapitalanleger sind Immobilien nicht mehr so interessant wie vor wenigen Jahren.
Dennoch kann die S-Immo Gesellschaft auf ein sehr erfolgreiches Jahr zurückblicken. Es wurden 127 Kaufverträge abgeschlossen und mit 9,5 Prozent Umsatzzuwachs gegenüber dem Trend (-13 Prozent) gearbeitet.
Verkäufer werden zunehmend „preisflexibel“
Der Freiburger Immobilienmarkt befindet sich derzeit auf einem gleichbleibenden Niveau. Käufer sind nicht mehr bereit, jeden Preis zu bezahlen. Verkäufer haben hingegen eingesehen, dass sie nicht jeden Preis für ihre Immobilie aufrufen können.
Dadurch ist die Preisspanne zwischen dem teuersten und dem günstigsten Angebot deutlich breiter geworden. Gerade in den Vororten hat sich das Preisniveau leicht entspannt. Dennoch wird das geringe Bauvolumen in den nächsten Jahren zu weiteren Mietsteigerungen führen.
„70 Prozent der Menschen wünschen sich eine eigene Immobilie, zwischen 45 und 50 Prozent wohnen tatsächlich im Eigentum.“
Marco Wölfle, wissenschaftlicher Leiter des Center for Real Estate Studies (CRES) Freiburg
„Der aktuelle Markt ist ähnlich dem des Vorjahres. Das Immobilienangebot in Freiburgs Speckgürtel nimmt derzeit jedoch zu“, schlussfolgerte Wölfle, in Bezug auf die aktuelle Lage.
Die wichtigsten Erkenntnisse in Kürze
Retrospektive: 2022 bis 2023
- Nach mehr als einem Jahrzehnt deutlich steigender Kaufpreise konsolidierten die Märkte 2022 und 2023.
- Der Freiburger Immobilienmarkt zeigt sich robuster als in vielen anderen Regionen.
- Transaktionen nehmen um ein Zehntel ab, aber Preise reduzieren sich nur geringfügig.
Aktuell: 2024
- Zinsanstieg ist zum Stillstand gekommen.
- Kaufvolumen nimmt wieder leicht zu.
- Immobilienpreise steigen vor allem an für Immobilien
– jüngerer Baujahre
– guter energetischer Effizienz
– in Kernlagen oder für positive Sondersituationen - Im Vorortbereich bleiben Kaufpreise ebenfalls stabil. Das Angebot / die Auswahl und Vielfalt hat hier deutlich zugenommen. Märkte sind nicht mehr so „leer“ wie vor 2 Jahren.
Trend: 2024 und künftig
- Das geringere Bauvolumen und die Pause im Markt für Kaufimmobilien (der letzten 2 Jahre) sorgen für noch mehr Knappheit im Mietmarkt. Weitere Mietsteigerungen könnten bevorstehen.
- Energie ist deutlich ins Bewusstsein gerückt.
– Käufer fragen nach und sind bei Kaufentscheidungen mit Fachexperten im Kontakt.
– „Die zweite Miete“ wird ein zunehmend wichtiger Kostenfaktor. - Weitere staatliche Initiativen in diesem Bereich sind zu erwarten.
Sie wollen sich noch detaillierter informieren?
Hier können Sie den Wohnmarktbericht 2024 downloaden.