Mit staatlicher Förderung zur eigenen E-Tankstelle
Mit einer Wallbox können Sie Ihr Elektroauto schnell und sicher zu Hause laden. Zudem schießt der Staat beim Kauf einer Heim-Ladestation derzeit 900 Euro pro Ladepunkt dazu – wenn Sie ein paar Regeln beachten.
Theoretisch reicht fürs Laden des Elektroautos eine herkömmliche Steckdose. Doch Elektriker und E-Mobilitäts-Experten raten von langen Ladesessions daran ab: Die Haushaltssteckdosen sind nicht für diese Dauerbelastung ausgelegt und Kabel, Stecker oder Dose können überhitzen. Zudem dauert das Laden an ihnen sehr lang. Besser ist es, sich fürs Stromtanken eine Ladestation zuzulegen. Mit einer solchen Wallbox lädt der Autoakku sicherer und fünf- bis zehnmal schneller: Statt 2,3 Kilowatt wie an einer Haushaltssteckdose ist eine Ladeleistung bis zu 22 Kilowatt möglich. Auch die Ladeverluste sind geringer als an einer Steckdose.
Außerdem bieten Wallboxen mehr Komfort. So können bei manchen Modellen per App Ladezeiten programmiert werden, etwa um günstigen Nachtstrom zu tanken. Besitzt die Wallbox einen Stromzähler, hat der Nutzer einen Überblick über das Ladeverhalten und es lässt sich jederzeit nachvollziehen, wie viel Strom pro Ladevorgang abgegeben wurde. Außerdem gibt es Heim-Ladestationen, die ein Kabel integriert haben, das nur noch am Auto angesteckt werden muss.
Mit Zuschuss vom Staat finanzieren
Im Moment lohnt sich die Anschaffung einer Wallbox besonders, weil der Staat Privatleute mit einem Zuschuss von 900 Euro pro installiertem Ladepunkt unterstützt. Hinzu kommt, dass eine Wallbox den Wert der Immobilie steigert. Daher kann die Installation sogar für Hauseigentümer ohne E-Auto sinnvoll sein, wenn sie in den kommenden zwei oder drei Jahren ein E-Auto kaufen wollen.
Nicht nur Eigenheimbesitzer, sondern auch Mieter, Vermieter und Wohnungseigentümer können von der Förderung profitieren. Eine Voraussetzung ist allerdings, dass die Wallbox auf der KfW-Liste der förderfähigen Modelle steht. Gelistet sind hier nur Modelle mit intelligenter Steuerung, die ab etwa 700 Euro ohne Einbau- und Anschlusskosten zu haben sind. Da man die Förderung ohnehin vor der Auftragsvergabe an den Elektroinstallateur beantragen muss, sollte man sich bei der Auswahl der Wallbox an dieser KfW-Liste orientieren. Die Ladeeinrichtung muss von einem zertifizierten Elektrofachbetrieb an einem Drehstromanschluss mit 400 Volt Spannung installiert werden.
Von der KfW werden zudem nur Wallboxen mit einer Ladeleistung von 11 kW bezuschusst. Der Vorteil: Eine Wallbox mit Ladeleistung unter 11 kW ist genehmigungsfrei und muss lediglich beim Netzbetreiber angemeldet werden. Neben der privaten Nutzung ist eine weitere Fördervoraussetzung, dass die Ladestation ausschließlich mit Strom aus erneuerbaren Energien betrieben wird. Der Ökostrom kann aus der eigenen Fotovoltaikanlage stammen oder vom Energieversorger bezogen werden.
Wichtig: Die 900 Euro Förderung gibt es nur dann, wenn die Gesamtkosten für Einbau und Anschluss der Wallbox auch über 900 Euro liegen. Liegen die Kosten bei der Installation von zwei Ladepunkten zwischen 900 und 1800 Euro, unterstützt die KfW lediglich mit 900 Euro Zuschuss. Erst bei Gesamtkosten über 1800 Euro zahlt sie die volle Förderhöhe von 1800 Euro.