Radball? Goldrichtig!
lokal ist erfolgreich. Danielle Holzer aus Elzach hat es geschafft: Gold bei der Hallenrad-WM 2024 in Bremen gemeinsam mit Teampartnerin Judith Wolf. Doch der Weg dahin war alles andere als gewöhnlich. Über zwei junge Sportlerinnen, zwei Spezialräder – und ein Sport, den viele nicht mal kennen. Zeit, das zu ändern.

„Wir waren damals die einzigen Mädchen in unseren Vereinen“, erzählen Danielle und Judith. Heute sind sie Weltmeisterinnen. Radball war für beide Liebe auf den ersten Blick – und zwar mit sieben Jahren. Während Judith über einen Einradkurs reingestolpert ist, war es bei Danielle eher eine Familienangelegenheit: Ihr Vater trainiert beim RVC Prechtal, der große Bruder spielt auch.
„Was uns gepackt hat? Dass man auf diesem Rad einfach irre Dinge machen kann – und wie spannend ein Radballspiel durch das schnelle Tempo sein kann!“, sagen beide. Ein Radballspiel dauert zweimal sieben Minuten, gespielt wird auf einem Rad mit U-förmigem Lenker und starrer Nabe. Der Ball: ein halbes Kilo schwer, und er darf nur mit dem Rad gespielt werden. Mit dem Fuß den Boden berühren? Freistoß oder Strafstoß! „Man muss auf dem Rad stehen, schießen, blocken, passen – und das alles in Sekunden.“
Viel Balance – und noch mehr Geduld
Was man mitbringen muss? „Klar, Gleichgewicht ist wichtig. Aber ohne Kraft und Konzentration geht auch nichts.“ Fehler werden sofort bestraft. „Am Anfang braucht man vor allem eins: Geduld. Auf der Stelle stehen, schnell wenden, präzise schießen – das braucht jede Menge Übung.“
Der Titel, der alles verändert
Mit ihrem WM-Titel bei der Hallenrad-WM 2024 in Bremen sind Judith und Danielle über Nacht zu Vorbildern geworden. Vor 4.500 Zuschauern kämpften die beiden drei Tage lang gegen Österreich, Schweiz, Tschechien und Japan um den Titel und konnten uns den ersten Platz sichern. „Ein Kindheitstraum, der für uns beide in Erfüllung gegangen ist.“
„Der Erfolg hat unserem Verein total geholfen – wir bekommen mehr Aufmerksamkeit, mehr Nachwuchs, sogar Autogrammwünsche.“ Auch Sponsoren seien durch den Erfolg auf sie aufmerksam geworden. Der Weltmeistertitel hat das Interesse für den Verein sowohl in der Radballszene und in der Region verstärkt. „Eine gute Entwicklung. Jetzt hoffen wir auf noch mehr Präsenz in den Medien und natürlich wäre es toll, wenn Radball olympisch werden würde.“
Teamgeist auf und neben dem Spielfeld
Eine Radballmannschaft besteht nur aus zwei Spielerinnen – da muss man sich blind verstehen: „Judith und ich spielen als Spielgemeinschaft. Ich spiele für den RVC Prechtal und Judith für den RKV Hofen in Aalen.“ Da beide 250 Kilometer entfernt voneinander wohnen, trainieren sie unter der Woche getrennt und treffen sich am Wochenende in der Mitte. „Es hilft, wenn man sich auch privat gut versteht. Sonst funktioniert es auf dem Platz nicht.“
WM, die Zweite?
Ihr Ziel ist klar: Titel verteidigen. Die nächste WM ist vom 7. bis 9. November in Göppingen. Im Verein wollen sie vor allem eines: „Mehr Kids für Radball begeistern – und mehr Mädels aufs Rad bringen!“
Sparkasse? Unser Rückenwind.
Ohne Sponsoring, sagen beide, ginge es nicht. „Unsere Räder, Tore, Bälle – das ist alles teuer. Und die Fahrtkosten summieren sich schnell.“ Auch bei der Nachwuchsarbeit sei die Sparkasse wichtig. „Ausflüge, Trainingsmaßnahmen – das könnten wir ohne die Unterstützung nicht machen.“
Und warum ein Vereinskonto bei der Sparkasse?
„Wir haben schon lange ein Vereinskonto bei der Sparkasse, da es uns wichtig ist mit unseren Sponsoren eine gute Geschäftsverbindung zu pflegen. Ein großer Vorteil ist dabei die regionale Nähe.“
Weitere Infos gibt es auf rv-prechtal.de
Fotos: Monika Schrott