Sparkasse Freiburg fördert Projekt zur Erinnerungskultur mit 15.000 Euro
Die Dr. Rolf Böhme-Stiftung der Sparkasse Freiburg-Nördlicher Breisgau unterstützt die Kreativpioniere Freiburg/Schildacker e.V. mit einer Spende in Höhe von 15.000 Euro. Deren aktuelles Projekt „Nemory“ ist eine Art Forschungsreise zu den Erinnerungen der Zeitzeug:innen der NS-Zeit. Aus Interviews haben Jugendliche eine Bühnenperformance entwickelt. Im weiteren Schritt sollen jetzt Formate entstehen, die im Schulunterricht eingesetzt werden können.
Jugendliche im Alter von 14- bis 19 Jahren haben Senior:innen des Wohnstifts Rabenkopfstraße in Freiburg interviewt. Dabei haben sie wie beim Memory-Spiel Erinnerungskärtchen aufgedeckt und durch Zusammenbringen der verschiedenen Generationen in den den Interviews Paare gebildet. So begegneten sich Jugendliche und Zeitzeug:innen des Nationalsozialismus. In den Gesprächen ging es um Fragen über das Leben als Kind oder Jugendliche:r zur Zeit des Nationalsozialismus: was hielt die Menschen damals am Leben, welche Überlebensstrategien gab es oder worin unterschied sich der Alltag zu heute?
Aus den Interviews haben die Kreativpioniere Freiburg/Schildacker e.V. eine Bühnenperformance entwickelt, die im Wohnstift und im Haus der Jugend aufgeführt wurde. Petra Gaus, Britta Büttner, Raimund Schall und Joe Killi begleiteten und coachten die Jugendlichen hierbei.
Neue Formate für Freiburger Schulen
Jetzt sollen die Gespräche und Interviews mit Zeitzeug:innen der NS-Zeit als Format mit pädagogischer und historischer Relevanz in unterschiedlichen Zusammenhängen weitergeführt und filmisch dokumentiert werden. Die Fortsetzung des Projektes soll in Kooperation mit Freiburger Schulen durchgeführt werden. Es bestehen Kontakte zur Max-Weber-Schule und zur Gemeinschaftsschule am Bürgle in Freiburg-March. Die Idee ist es, die Aufzeichnungen der einzelnen Interviews mit Unterstützung der Dr. Rolf Böhme-Stiftung im Geschichts-, Politik- oder Religionsunterricht einzusetzen. Die aktuelle Spende, die Marc Winsheimer, Geschäftsführer der Rolf Böhme-Stiftung, gemeinsam mit Stiftungsvorstand Erich Greil übergab, soll die Anschaffung von weiterem technischen Equipment ermöglichen.
„Wenn Schüler dazu motiviert werden, im eigenen Umfeld mit den älteren Generationen ins Gespräch zu gehen und so aus erster Hand etwas über die NS-Zeit erfahren, unterstützen wir das sehr gerne“
Erich Greil, Stiftungsvorstand der Sparkasse Freiburg-Nördlicher Breisgau
Auch das Dokumentationszentrum Nationalsozialismus unter der Leitung von Julia Wohlrab hat großes Interesse an weiteren Interviews mit Zeitzeug:innen und Jugendlichen und an einer zukünftigen Zusammenarbeit. In Kooperationen mit Schulen und dem Dokumentationszentrum könnten im Bereich Geschichtsunterricht/Medienunterricht gemeinsam neue Formate für die pädagogische Arbeit im zukünftigen Dokumentationszentrum entwickelt werden.
Aus der Zusammenarbeit mit dem Wohnstift Freiburg entstand die Idee, dieses besondere Format auch anderen Senioreneinrichtungen vorzustellen. Die beidseitige Wertschätzung sowie das historische „Verstehen-wollen“ hat auf Seiten der Jugendlichen einen großen Stellenwert. Auch von den Senior:innen wurde vielfach der Wunsch geäußert, dass das Geschehene nicht vergessen werden darf, auch vor dem Hintergrund der aktuellen Ereignisse in Europa ist dies besonders wichtig und die Jugendlichen bestätigen, dass sie sich genau aus diesem Grund für dieses Thema interessieren.
Die Dr. Rolf Böhme-Stiftung
Die Dr. Rolf Böhme-Stiftung wurde 1988 von der Sparkasse als rechtlich selbständige Stiftung des bürgerlichen Rechts gegründet. Ihren Namen erhielt sie zu Ehren des früheren Oberbürgermeisters Rolf Böhme, ihr Zweck ist die Förderung von Kunst und Kultur, Wissenschaft und Forschung sowie Bildung, Erziehung und Umweltschutz.