Warum sich ein Bausparvertrag jetzt wieder lohnt
Lange Zeit galten sie als altmodisch und verstaubt, doch jetzt bekommen Bausparverträge wieder Aufwind. Denn mit ihnen sichern sie sich günstige Zinsen für einen Immobilienkredit – und das, obwohl die Europäische Zentralbank gerade die Zinsen angehoben hat. Außerdem profitieren sie vielleicht von staatlichen Förderungen.
Sie wissen schon heute, dass sie nicht ewig zur Miete wohnen möchten? Dann sollten sie über den Abschluss eines Bausparvertrags nachdenken. Der galt zwar lange Zeit als unrentabel, seit aber die Europäische Zentralbank (EZB) die Zinsen erhöht hat, ändert sich das wieder – besonders im Hinblick darauf, dass die EZB schon weitere Zinserhöhungen in den kommenden Monaten angekündigt hat.
Allerdings führen steigende Zinsen auch dazu, dass es teurer wird, sich Geld zu leihen. Und da man üblicherweise einen Kredit aufnimmt, um eine Wohnung oder ein Haus zu kaufen, bedeutet das, dass Wohneigentum noch mehr kosten wird. Zusätzlich zu den häufig sowieso hohen Preisen kommen jetzt nämlich noch gestiegene Zinsen für das Darlehen. Durch den Abschluss eines Bausparvertrags können sie diese Kosten in der Zukunft senken.
Was dürfen sie mit einem Bauspardarlehen machen?
Mit einem Bauspardarlehen können sie ein Haus oder eine Immobilie kaufen, bauen oder modernisieren. Denn Bauspardarlehen sind an sogenannte wohnungswirtschaftliche Zwecke gebunden. Sie könnten aber auch den Einbau einer neuen Küche damit finanzieren.
Ihr im Bausparvertrag angespartes Guthaben können sie dagegen frei ausgeben.
Wie sie den passenden Bausparvertrag finden
Sie sollten sich auf jeden Fall bei ihrem Sparkassenberater informieren, welcher Bausparvertrag für sie der beste ist. Denn Bausparverträge unterscheiden sich in ihren Tarifen. So ist die Höhe der Guthaben- und der Sollverzinsung unterschiedlich hoch, die Mindestansparsumme variiert, und auch bei den Spar- und Tilgungsbeiträgen gibt es Unterschiede.
Wie läuft Bausparen ab?
Haben sie den richtigen Tarif gefunden und den Vertrag unterschrieben, beginnt ihre Ansparphase. Jetzt überweisen sie also ihre monatlichen Raten. Üblicherweise müssen sie 30 bis 50 Prozent der Bausparsumme einzahlen, bevor sie auf ihr Darlehen zugreifen können. In der Regel erreichen sie nach sieben bis zehn Jahren die Zuteilungsphase.
Das bedeutet, dass sie ausreichend Geld angespart haben und jetzt darauf warten, es ausgezahlt zu bekommen. Dabei spielt die Bewertungszahl eine wichtige Rolle: Sie drückt aus, wie viel Geld sie in welcher Zeit eingezahlt haben. Die Bewertungszahl ist für die Bausparkassen wichtig, um festzulegen, in welcher Reihenfolge die Kunden ein Darlehen bekommen.
Sind sie an der Reihe, bekommen sie ihr Guthaben und den vereinbarten Kredit ausgezahlt. Ihn müssen sie jetzt in monatlichen Raten zurückzahlen. Da die Höhe des Guthaben- und des späteren Darlehenszinses sowie des Tilgungsbeitrags von Anfang an feststeht, haben sie über viele Jahre Planungssicherheit.
Welche staatlichen Förderungen es gibt
Bausparen wird auf unterschiedliche Weise gefördert:
Vermögenswirksame Leistungen: Wenn sie vom Arbeitgeber vermögenswirksame Leistungen bekommen, können sie diese in den Bausparvertrag einzahlen. Damit senken sie ihre monatlichen Ansparraten.
Arbeitnehmersparzulage: Wer die vermögenswirksamen Leistungen in einen Bausparvertrag investiert und wessen zu versteuerndes Einkommen als Lediger bei maximal 17.900 Euro liegt, kann zusätzlich die Arbeitnehmersparzulage erhalten. Dann gibt es vom Staat einen Bonus von 9 Prozent auf die Beträge, maximal aber 470 Euro.
Alternativ gibt es die Wohnungsbauprämie: Seit 2021 gelten bei der Wohnungsbauprämie höhere Einkommensgrenzen. Außerdem ist die geförderte Sparleistung angehoben worden. Und auch die Prämien sind höher: Wenn sie als Single ein zu versteuerndes Einkommen von maximal 35.000 Euro haben, werden ihre Sparleistungen von bis zu 700 Euro im Jahr mit bis zu 70 Euro gefördert. Vorsicht: Das zu versteuernde Einkommen ist nicht ihr Bruttoeinkommen. Lassen sie sich zu diesem Thema am besten beraten.
Pluspunkt für alle unter 25: Wer seinen ersten Bausparvertrag so früh abschließt, kann nach sieben Jahren frei über das angesparte Guthaben verfügen, ohne die staatlichen Förderungen zu verlieren.
Wohn-Riester: Es gibt auch Bausparverträge, die eine Riester-Förderung bekommen. Unter 25 Jahren erhalten sie hierbei einmalig einen Berufseinsteigerbonus von 200 Euro zusätzlich zur jährlichen Förderung.
Welche Förderung zu ihnen passt und ob sie mehrere kombinieren können, ist individuell sehr unterschiedlich.
Vereinbaren sie einfach einen Termin, ihr Sparkassenberater hilft dir gerne weiter. Informationen gibt es auch auf unserer Website zum LBS-Bausparen.