Betrugsschaden durch gefälschte Karten geht zurück

veröffentlicht am 4. Mai 2022

Die jährlich von der EURO Kartensysteme (EKS) herausgegebene „Debit-Schadenstatistik“ zeigt für das Jahr 2021 einen deutlichen Rückgang von gefälschten Karten. Der daraus entstandene Schaden macht nur 3 Prozent des Gesamtschadens aus. Die Betrugsfälle durch verlorene oder gestohlene Karten erhöhten sich hingegen um 29 Prozent im Vergleich zum Vorjahr.

Gefälschte Karten, die erfolgreich im Zahlungssystem Maestro im Ausland eingesetzt wurden, gingen im Erfassungsjahr 2021 im Vergleich zum Vorjahr sogar um 72 Prozent zurück – berichtet die EKS. 50 Prozent der Dubletteneinsätze hätten in den USA stattgefunden, 32 Prozent in Brasilien, 10 Prozent in Indien und 4 Prozent in Indonesien.

„Skimming“, also das illegale Auslesen von Kredit- oder Girokarten an Bankautomaten oder Terminals, ist laut EKS für die Kriminellen nicht mehr interessant. Häufig würden sie inzwischen auch im außereuropäischen Ausland auf Geldautomaten und Terminals treffen, an denen sie Kartenfälschungen ohne EMV-Chip nicht mehr einsetzen können.

Während 2020 vor allem die Geldautomaten in Hessen und Nordrhein-Westfalen im Visier der Täter beim Thema Skimming gestanden hätten, seien es im Jahr 2021 die Automaten in Bayern und Baden-Württemberg gewesen. Im Ausland sei es nur zu vier Skimming-Abgriffen in Österreich gekommen, von denen deutsche Debitkarten betroffen waren.

Das gilt auch für die Sparkasse Freiburg-Nördlicher Breisgau: Während 2020 sechs Kunden eine mittlere vierstellige Schadenssumme bei uns gemeldet haben, war es im vergangenen Jahr nur ein Fall mit knapp 100 Euro.

Gestohlene oder verlorene Karten verursachen höheren Schaden

Die Betrugsfälle durch verlorene oder gestohlene Karten erhöhten sich laut EKS gegenüber dem Vorjahr um 29 Prozent auf 13.968 Fälle. Der dadurch entstandene Schaden sei zwar mit 18.178.000 Euro um 15 Prozent höher ausgefallen als 2020 (16.742.000 Euro). Gemessen an den gesamten Transaktionen und Umsätzen der girocard liege er jedoch nur etwas über dem Niveau der Vorjahre.

Der Prozentanteil der Betrugsschäden am Gesamtumsatz der girocard belaufe sich wie schon im Jahr 2020 auf niedrige 0,006 Prozent. Die Betrugstransaktionen machten 2021 nur 0,001 Prozent der Gesamttransaktionen aus, 2020 waren es noch 0,009 Prozent. Insgesamt gesehen also nur eine sehr geringe Steigerung 2021.

Problematisch: Die PIN auf dem Serviertablett

Teilweise habe es sich bei den vermeintlich verlorenen oder gestohlenen girocards auch um temporäre Entwendungen im familiären Umfeld gehandelt. Die Karten seien zum Beispiel am Automaten eingesetzt und anschließend wieder auf den Platz des Kartenbesitzers oder der Kartenbesitzerin zurückgelegt worden. Die Inhaber vermuteten in diesen Fällen häufig, dass es sich um den Einsatz einer Kartenfälschung handeln würde, deren Einsatz allerdings in Deutschland nicht möglich sei.

Da einige Karteninhaber nach wie vor die Karten-PIN in ihrem Geldbeutel mit sich führen würden, erhielten Diebe leider in manchen Fällen mit der gestohlenen Karte auch gleich die zugehörige PIN. Übrigens: Die meisten Diebstähle finden laut Statistik in Kaufhäusern und beim Einkaufsbummel statt.

Sperrung bei Verlust oder Diebstahl

Bei Verlust oder Diebstahl der Zahlungskarte ist es wichtig, die Karte sofort sperren zu lassen. Das ist aus dem deutschen Festnetzt kostenfrei und weltweit rund um die Uhr beim Sperr-Notruf +49 116 116 möglich – per Telefon, via Sperr-App und per Fax! Weitere Informationen gibt es unter www.sperr-notruf.de.

 

 

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