Faktencheck: Wie bleibt Wohnen bezahlbar

veröffentlicht am 25. Juli 2023

Wer vom „Wohnen“ spricht, denkt oft an „Immobilienerwerb“. Doch rund jeder Zweite in Deutschland wohnt zur Miete. Für manche ist es äußerst schwierig, ins Eigentum kommen. Passender Wohnraum ist knapp, Mieten und Nebenkosten steigen. Im folgenden Faktencheck zeigen wir auf, wie Wohnen bezahlbar bleiben kann.

 

 
Eins vorweg: In Deutschland fehlt Wohnraum!

  • 700.000 Wohnungen müssten wir neu bauen, zählte das Pestel-Institut zu Jahresanfang vor. 400.000 neu gebaute Wohnungen pro Jahr würde die Bundesregierung gerne sehen.
     
  • 250.000 waren es 2022, dieses Jahr werden es laut Prognose des Bundesverbands der Immobilienunternehmen (GdW) gerade mal 200.000 sein. Preisklasse unbekannt.

 

Das Ziel ist benannt und wird klar verfehlt. Das hat Konsequenzen für Kaufpreise und Mieten.

 

Fakt ist: Die meisten Menschen in Deutschland wohnen zur Miete. Die Eigentumsquote liegt mittlerweile bei immerhin 42 Prozent. Einen Prozentpunkt höher liegt diese Quote bei den Sparkassenkundinnen und -kunden. Nach wie vor bringen Sparkassen die meisten Menschen ins Eigenheim – doch auch bei ihnen wohnt die Mehrzahl der Kundinnen und Kunden zur Miete.

Kaufen ist für viele keine Option mehr: Einen Preisanstieg wie in den vergangenen Jahren haben die Immobilienvermittler der Landesbausparkassen und Sparkassen noch nie beobachtet, stellt die Bundesgeschäftsstelle der Landesbausparkassen jüngst noch einmal fest. Preisrückgänge gibt es, doch auf hohem Niveau. Durch den Zinsanstieg können je nach Finanzierungsbeispiel die Monatsraten von zuvor 1.300 Euro auf mittlerweile 2.300 Euro steigen. Kaufen geht für viele nicht mehr – sie müssen mieten und treffen dabei auf ein Mietniveau, das seit 2011 um 56 Prozent gestiegen ist.

 

Inzwischen zahlt ein Käufer den Preis von 28 Jahresmieten, um ins Eigentum zu wechseln. Quelle: DIW

 

Mietpreisentwicklung: Mieten sind insgesamt nicht so stark gestiegen wie Kaufpreise – doch regional gibt es starke Preissteigerungen. Außerdem zählt für Wohnungssuchende die Mietpreisentwicklung bei inserierten Angeboten und nicht bei Bestandsmieten.

 

 

In kreisfreien Großstädten ist der Mietpreis in den vergangenen zehn Jahren von unter acht Euro pro Quadratmeter auf rund zwölf Euro gestiegen – auch hier mit teils erheblichen Differenzen in den jeweiligen Metropolen. In schwach besiedelten Landkreisen finden Wohnungssuchende heute noch Angebote deutlich unter acht Euro pro Quadratmeter. In den Innenstädten von Berlin und München liegen die Preise dagegen bei 16 bis 19 Euro pro Quadratmeter. Plus: Die „warmen“ Nebenkosten sind in den vergangenen Monaten um rund 80 Prozent im Durchschnitt gestiegen.

Lohnentwicklung: Bleibt noch die Frage, ob den gestiegenen Wohnkosten entsprechende Lohnsteigerungen gegenüberstehen. Antwort: Derzeit nicht. Nominal sind die Löhne 2022 zwar leicht gestiegen – im Vergleich zur Teuerungsrate sind sie real so stark gesunken wie seit über 15 Jahren nicht mehr. Die neuesten Daten des Statistischen Bundesamtes bestätigen diesen Negativtrend auch für das laufende Jahr.

Das Problem ist ein doppeltes: Insgesamt zu wenig Wohnungen. Und unter den verfügbaren Flächen zu wenig Angebot für normale und einkommensschwächere Haushalte.
 
 


 

Alle reden über bezahlbares Wohnen. Gibt es dafür eine klare Definition?

Nein, gibt es nicht. Aber es gibt Richtwerte:

Eine Regel des Beratungsdienstes „Geld und Haushalt“ der Sparkassen lautet: Haushalte können „Wohnen bezahlen“, wenn sie

  • maximal 36 Prozent des Einkommens für Mietzahlungen aufwenden, oder
  • maximal 40 Prozent des Nettoeinkommens für Kaufraten beim Immobilienerwerb einsetzen.

Alles darüber ist eine Belastung, die finanziell gefährlich werden kann.

 

Wohnkostenbelastung: In Mietverhältnissen geben die Haushalte derzeit im Schnitt 27,8 Prozent ihres Einkommens für Mietzahlung aus. Mehr als drei Millionen Haushalte haben allerdings eine Mietbelastung von mehr als 40 Prozent ihres Einkommens. Diese Quote ist nochmals höher in den Großstädten und sie ist signifikant höher für alle, die in den vergangenen Jahren umziehen mussten.

Besonders erschreckend ist die Lage für „armutsgefährdete“ Haushalte. So nennen Statistiker Haushalte, deren Einkommen weniger als 60 Prozent des Durchschnittseinkommens betragen (also aktuell pro Jahr rund 15.000 Euro für einen Single-Haushalt, rund 32.000 Euro für eine Familie mit zwei Kindern). Sie geben inzwischen mehr als die Hälfte des verfügbaren Einkommens für Wohnkosten aus.

Diese Daten lassen vermuten: Finanz-Stress durch Wohnkosten trifft auf viele unserer Kundinnen und Kunden zu. Denn laut Statistiken des Deutschen Sparkassen- und Giroverband (DSGV) haben unter den Sparkassenkunden rund 29 Prozent der Haushalte ein Haushaltsnettoeinkommen von unter 25.000 Euro im Jahr. Sie müssen sparen, um wohnen zu können.

 

 


Sie möchten sich rund um das Thema Immobilien informieren oder beraten lassen? Unsere Kollegen und Kolleginnen helfen Ihnen gerne weiter. Weitere Infos finden Sie auch in unserer Internetfiliale der Sparkasse Freiburg-Nördlicher Breisgau

 

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