„Freiburg ist mein Place to be“
lokal ist der perfekte Ort. Profi-Mountainbikerin Nina Graf über Radfahren, Rückenwind und Kuchen.
Wenn andere morgens ins Büro fahren, zieht Nina Graf Fahrradklamotten an und steigt aufs Bike. Ihr Office ist draußen in der Natur: Egal ob Grundlageneinheit durchs Rheintal oder Intervalltraining auf Schwarzwald-Trails – für die 26-Jährige ist Freiburg nicht nur Wohnort, sondern Trainingscamp, Lebensgefühl und Heimat auf zwei Rädern. „Für mich ist Freiburg wirklich der place to be zum Fahrradfahren in Deutschland“, sagt sie. „Ich habe hier alles: Berge, Flachland, Trails, kleine Straßen, den Olympiastützpunkt – und eine Community, die Radfahren lebt.“

Nina ist Profi-Mountainbikerin, Olympiateilnehmerin, Sportsoldatin und VWL-Studentin. Wenn man sie fragt, wie das alles zusammengeht, kommt ein Satz, der vieles erklärt: „Ich bin ehrgeizig, zielstrebig, immer auf Zack – und ziemlich gut im Zeitmanagement.“ Dank ihrer Willenskraft hat sie Ausbildung zur Bankkauffrau und Leistungssport kombiniert, parallel ihre Fachhochschulreife absolviert und 2020 den ersten Profi-Vertrag unterschrieben. Zurzeit studiert sie Volkswirtschaftslehre an der Uni Freiburg – für sie ein „gutes Kopftraining“ zum Ausgleich.
Vom Kaiserstuhl nach Paris
Nina, geboren auf der Schwäbischen Alb, wohnt heute in Freiburg und startet seit Anfang 2025 für das französische Team Lapierre Racing Unity und ist Fahrerin der deutschen Nationalmannschaft. In ihrer Vita: Bronze bei der EM, Top-8 Ergebnis bei dem Weltcup in Brasilien Anfang des Jahres, ein Top-15-Ergebnis bei der WM in Andorra, Olympia-Platz 16 in Paris – und jede Menge Siege und Top-Platzierungen in der internationalen Bundesliga und bei Weltcups. Ihr Antrieb? „Im Training gebe ich dabei alles, um am Tag X mit dem stärksten Ich am Start zu stehen.“
Radstadt mit Lebensqualität
Dass sie dafür ausgerechnet Freiburg gewählt hat, ist kein Zufall: „Ich kann hier im Training alles abdecken. Ich fahre meine Einheiten flach oder bergig, kann zwischendurch im Olympiastützpunkt zur Physio, habe einen top ausgestatteten Kraftraum – und danach treffe ich meine Freunde auf einen Kaffee in der Stadt.“ Was sie an Freiburg besonders schätzt, ist das Miteinander auf dem Rad: „Ob Hobbyfahrer oder Profi – hier teilen alle die Begeisterung für Bewegung und Natur. Das ist einmalig in Deutschland.“
Backen, Krafttraining, Karriereplanung
Trotz voller Tage bleibt Nina sie selbst: humorvoll, bodenständig, klar im Kopf. „Ich habe mein Hobby zum Beruf gemacht – ziemlich cool, oder?!“, sagt sie lachend. Wenn sie nicht gerade Höhenmeter sammelt oder Volkswirtschaftslehre paukt, steht sie gern in der Küche. „Backen ist mein Ausgleich. Am liebsten Laugenknoten oder Karottenkuchen – einfach, aber gut.“
Ziele? Klar. Aber mit Genuss.
Nina will weiter nach vorn. Podien. Weltcups. Und Olympia in LA 2028. Aber ohne Verbissenheit. „Ich weiß, was ich kann – und ich weiß auch, was mir guttut. Freiburg zum Beispiel.“
Weitere Infos gibt es auf nina-graf.de
Fotos: Robin Nevrala