Gebrauchtes online verkaufen

veröffentlicht am 27. Mai 2022

Wer nach dem Ausmisten gebrauchte Sachen im Internet verticken möchte, hat heute viele Möglichkeiten. Auf diese Weise lassen sich Geld verdienen und etwas für die Umwelt tun. Welche Plattformen es gibt und was beim Verkauf beachtet sein will.

 

Hast du in den letzten Wochen Frühjahrsputz gemacht, Schränke ausgemistet und dabei allerhand Dinge gefunden, die du nicht mehr brauchst, oder Kleidungsstücke, die du nicht mehr trägst? Wohin nun mit den ausgemisteten Teilen? Natürlich wäre es schön, sie würden neue Liebhaber finden, und du könntest ein wenig Geld verdienen.

Was früher aufwendig auf Flohmärkten verkauft wurde, lässt sich heute mit nur wenigen Klicks im Internet anbieten.

 

Wichtige Plattformen

Wer ausreichend Zeit hat, sich selbst um den Verkauf zu kümmern, Fotos sowie das Angebot zu erstellen und mit Interessenten zu kommunizieren, erzielt über die großen Plattformen meist mehr als über Ankaufsplattformen:

  • Ebay dürfte mit rund 20 Millionen Nutzern die bekannteste Auktionsplattform für private Verkäufe sein. Bei den Versteigerungen kann der Preis schnell nach oben gehen. Alternativ kann man einen Festpreis (Sofortkauf) verlangen.
  • Ebay Kleinanzeigen bietet 40 Millionen Nutzern die Möglichkeit, auch regional zu handeln. Hier greift der Verkäuferschutz, wenn der Käufer „Sicher bezahlen“ wählt und die Sendung versichert ist.
  • Amazon: Auch über den Online-Versandhändler können Privatleute Sachen anbieten. Hier wird zum Festpreis verkauft, der sich aber anpassen lässt, sollte sich kein Käufer finden.
  • Vinted (ehemals Kleiderkreisel) hat über 9 Millionen Nutzer. Käufer der Kleidung zahlen das Porto, überweisen das Geld an den Verkäufer oder zahlen über das Portal.
  • Über Mädchenflohmarkt kann man gebrauchte Klamotten selbst verkaufen oder über einen Conciergeservice. Der übernimmt das Fotografieren und Einstellen.
  • Weitere Online-Marktplätze sind zum Beispiel Shpock oder Quoka.

 

Das gilt es zu beachten

Die meisten Plattformen verlangen eine Provision und zum Teil weitere Gebühren. Der Verkäufer sollte die Artikel so ausführlich wie möglich und ehrlich beschreiben sowie auf alle Gebrauchsspuren, Fehler und so weiter hinweisen. Er muss gewährleisten, dass die Ware der Beschreibung entspricht und darüber hinaus keine Mängel aufweist. Ansonsten ist er verpflichtet, nachzubessern oder den Käufer vom Vertrag zurücktreten zu lassen. Selbst Schadenersatzansprüche sind möglich. Die sogenannte Sachmängelhaftung lässt sich mit einem Passus im Angebot beschränken – zum Beispiel: „Ich schließe jegliche Sachmängelhaftung oder Gewährleistung aus.“

Der Wert darf nicht zu hoch eingeschätzt werden. Sinnvoll kann es aber sein, eine Preisuntergrenze festzulegen.

A und O für einen erfolgreichen Verkauf sind scharfe, gut ausgeleuchtete und aussagekräftige Fotos von allen Seiten. Kleidung wird am besten angezogen gezeigt. Keine gute Idee ist es, Produktfotos aus dem Internet zu verwenden, einen Prospekt des Herstellers oder einen Originalkarton abzufotografieren. Das stellt schnell eine Urheberrechtsverletzung dar, die eine teure Schadenersatzforderung zur Folge haben kann.

Einzelne Verkäufe sind in der Regel steuerfrei. Wer regelmäßig Dinge verkauft, muss unter Umständen Einkommens-, Umsatz- und Gewerbesteuer zahlen. Aus Sicht von Gerichten ergibt sich gewerbliches Handeln schon aus der Anzahl der Aktivitäten und ist keine Frage des Gewinns. Sie schauen sich dabei die letzten zwei Jahre an. Gegebenenfalls kann es daher sinnvoll sein, verschiedene Käufernamen zu nutzen.

Zahlt der Verkäufer per PayPal oder Überweisung erhält der Verkäufer direkt sein Geld. Allerdings muss er seine Daten preisgeben. Erfolgt die Zahlung über das Portal, bleiben diese dagegen geschützt. Überweisungsbelege sind mit Vorsicht zu genießen, sie könnten gefälscht sein. Den Verbraucherzentralen sind viele dieser Betrugsmaschen bekannt. Deshalb solltest du den Geldeingang auf deinem Konto auf jeden Fall abwarten, nie in Vorkasse gehen und am besten auch die Empfängeradresse vor dem Versand prüfen.

 

Ankaufsplattformen

Über Plattformen, die Waren ankaufen, gestaltet sich der Verkauf einfacher. Hier wird jedes Produkt genau geprüft und im Zweifel abgelehnt:

  • Momox ist mit über 3 Millionen Nutzern die wohl bekannteste Ankaufplattform. Darüber lassen sich Bücher, CDs, DVDs, aber auch Kleidung verkaufen. Letztere kann man paketweise loswerden. Allerdings werden nur bestimmte Label angekauft. Das Portal schlägt nach Eingabe von Art und Marke einen Ankaufspreis vor.
  • Für den Bücherverkauf gibt es zum Beispiel auch Buchmaxe.de, Studibuch für Fachbücher oder AbeBooks für Antiquarisches.
  • Für Elektronik wie Smartphones, Tablets, Kameras oder Laptops bieten sich etwa Rebuy, Wirkaufens, Clevertronic, Zoxs, Duverkaufst oder Flip4new an.
  • Sellpy: Ähnlich wie bei Momox kann hier eine große Tasche gebrauchter Kleidung gefüllt und kostenlos eingesandt werden. Jeder Artikel muss mindestens 5 Euro wert sein.
  • Über die App Zircle von Zalando kannst du bis zu 20 Kleidungsstücke bestimmter Label direkt an Zalando verkaufen. Nachteil: Es gibt kein Geld, sondern nur einen Gutschein für den Zalando-Shop.

 

Die Preisangebote der Ankäufer können sich deutlich unterscheiden, weshalb sich ein Vergleich lohnt. Einfacher geht das zumindest im Fall von Büchern und Technik über Vergleichsportale wie Recyclingmonster.de, Bonavendi.de oder Werzahltmehr.de.

 

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