Richtig heizen und lüften
Die Tage werden kühler. In einigen Wohnungen laufen schon wieder die Heizungen. Doch wer heizt, muss auch lüften. Wer dabei einige Tipps beachtet, spart Energie und vermeidet Schimmel an den Wänden. Lesen Sie hier, worauf es ankommt.
Wenn sich die Blätter an den Bäumen langsam verfärben und abfallen, werden in den ersten Wohnungen die Heizungen hochgefahren. Schließlich ist es im Herbst speziell am frühen Morgen und spätabends schon empfindlich kühl. Doch auch wenn es draußen kalt ist, sollten Sie jeden Tag richtig lüften, damit sich kein Schimmel an den Wänden bildet.
„Lüften“ bedeutet aber weder, das Fenster den ganzen Tag zu kippen, noch nur am frühen Morgen kurz Frischluft in die Räume zu lassen. Vielmehr geht es beim Lüften darum, ein gesundes Raumklima zu erhalten und die Luft im Haus zu verbessern. Denn ausgeatmetes Kohlendioxid verschlechtert die Raumluft genauso wie Körperausdünstungen, Kochen oder Zigarettenrauch. Hinzu kommt Feuchtigkeit durchs Duschen, Waschen oder Kochen, die an der Wand kondensiert und dort Schimmel bilden kann.
Begünstigt werden diese Prozesse durch immer bessere Wärmedämmung. Zieht es in einem Raum, ist das zwar unangenehm, aber es kommt kontinuierlich frische Luft herein. Je neuer jedoch ein Gebäude ist, desto seltener zieht es. Entsprechend muss mehr gelüftet werden. Ausnahme: Man wohnt in einem Haus mit Belüftungsanlage.
Wie Sie richtig lüften
Öffnen Sie mehrmals am Tag die Fenster ganz. Am besten sorgen Sie für Durchzug, falls das baulich möglich ist. Die richtige Lüftungsdauer ist abhängig von der Jahreszeit. Das Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und nukleare Sicherheit empfiehlt, an warmen Tagen 20 bis 30 Minuten am Stück zu lüften, an Wintertagen drei bis zehn Minuten. Drehen Sie während dieser Zeit die Heizung zurück. Denn sonst entweicht die teuer erzeugte Wärme direkt nach draußen.
Wenn Sie im Bad sind oder kochen, sollten Sie auch beim Lüften besser die Türen geschlossen halten. Sonst verteilt sich der Wasserdampf in der ganzen Wohnung und kann an mehreren Stellen Schimmel begünstigen.
Das Fraunhofer-Institut bietet einen CO2-Rechner. Dort tragen Sie die Raumgröße, die Bauweise und die Zahl der Menschen in diesem Zimmer ein. Dann bekommen Sie einen Richtwert, nach welcher Zeit Sie lüften sollten.
Tipp: Sie wohnen zur Miete? Informieren Sie Ihren Vermieter sofort, wenn Sie erste Zeichen von Schimmel sehen. Wer für die Beseitigung verantwortlich ist, hängt davon ab, wer sie verursacht hat. Bei einem Baumangel beispielsweise tragen Sie als Mieter keine Schuld. Falls der Schimmel entsteht, weil Sie nicht richtig lüften, sieht die Situation anders aus. Eine Rechtsschutzversicherung kann für solche Situationen sinnvoll sein. Fragen Sie Ihren Sparkassenberater nach dem passenden Produkt.
Wie Sie richtig heizen
Je teurer Energie wird, desto eher bleibt die Heizung in vielen Haushalten ausgeschaltet. Schließlich hilft wärmere Kleidung oder eine zusätzliche Decke auch gegen Kälte. So verständlich diese Reaktion ist: Für das Gebäude ist sie nicht gut. Denn in immer kalten Räumen bildet sich schneller Schimmel. Wohnräume sollten darum auf konstant mindestens 17 Grad Celsius geheizt werden, Flure dürfen etwas kühler sein. Sinnvoll ist es außerdem, tagsüber etwas mehr zu heizen und dafür nachts die Temperatur zu drosseln.