Verwaltungen deutscher Städte bauen digitale Bezahlangebote aus

veröffentlicht am 13. Juni 2022

Deutsche Städte setzen zunehmend auf E-Payment. Besonders das neue giropay ist beliebt. Der Anteil der Großstädte, die bei Verwaltungsdienstleistungen elektronische Bezahlverfahren einsetzen, ist 2021 auf 80 Prozent gestiegen. Das sind 8 Prozentpunkte mehr als im Vorjahr – wie der Smart City Index des Digitalverbandes Bitkom zeigt.

 

Das Online-Bezahlverfahren giropay sei mit 83 Prozent das bei der Bezahlung von Verwaltungsdienstleistungen am weitesten verbreitete elektronische Zahlverfahren. Es folgten Kreditkarten von Visa und Mastercard (71 Prozent), PayPal (63 Prozent) und Paydirekt (52 Prozent). Laut einer Mitteilung von Bitkom bieten ausnahmslos alle der 81 untersuchten Städte mit mindestens 100.000 Einwohner:innen Kartenzahlung im Bürgeramt an – allerdings beschränkt auf das Bezahlen mit girocard. Jede fünfte Stadt (19 Prozent) akzeptiere Kreditkarten. 6 Prozent würden Mobile Payment per Apple Pay beziehungsweise Google Pay anbieten.

Tickets für den öffentlichen Personennahverkehr können die Menschen laut Bitkom in drei Viertel (75 Prozent) aller Großstädte am Automaten mit Karte bezahlen. Bei der Bezahlung von Bußgeld seien elektronische Bezahlverfahren hingegen noch nicht mehrheitsfähig.

 

Duisburg und Freiburg zeigen, wie es geht

Spitzenreiter bei Payment-Services seien Duisburg in Nordrhein-Westfalen und Freiburg in Baden-Württemberg. Beide Städte würden jeweils in zehn der 18 untersuchten Bereiche digitale Bezahlverfahren anbieten, darunter im Bürgeramt, im Zoo und bei Online-Bürgerservices. Danach folgten Dresden, Düsseldorf, Frankfurt, Kassel und Mannheim mit jeweils neun solcher Services.

„Digitale Bezahllösungen sind nicht nur ein Service, um Verwaltungsdienstleistungen schnell und einfach zu bezahlen. Sie helfen auch den Verwaltungen und kommunalen Unternehmen, ihren Zahlungsverkehr effizienter abzuwickeln und Kosten zu sparen“, sagt Bitkom-Präsident Achim Berg.

 

Landeshauptstädte setzen auf giropay

Insgesamt hätten bereits 1.400 Gemeinden, Städte und Kommunen ihre Bezahlstandards erweitert und das neue giropay eingeführt. Unter den 14 Landeshauptstädten, die giropay einsetzen, seien auch die einwohnerstärksten Städte wie Berlin, München, Stuttgart und Düsseldorf. Kürzlich kam noch die Landeshauptstadt Kiel hinzu. Das geht aus einer Meldung der paydirekt GmbH, die giropay bereitstellt, hervor. Die Bürger:innen können dort mit giropay beispielsweise Meldebescheinigungen, Kita-Gebühren, Anwohnerparkausweise, E-Parkscheine oder das Schwimmbad-Ticket bezahlen.

Giropay bietet Kommunen den Vorteil, Abläufe effizienter zu gestalten und ihr Verwaltungsmanagement zukunftssicher aufzustellen. Bürger:innen bezahlen mit giropay nach den Richtlinien der deutschen Banken und Sparkassen – sensible Daten bleiben so in der sicheren Umgebung der Bank oder Sparkasse und werden geschützt. Christian von Hammel-Bonten, Vorsitzender der Geschäftsführung der paydirekt GmbH, bewertet die ansteigende Beliebtheit von giropay bei deutschen Verwaltungen: „Wir sind im Behördenumfeld in den letzten Jahren stark gewachsen. Experten aus Kommunen und Städten bestätigen uns durch ihre Entscheidung für das neue giropay die Stärken unseres Zahlverfahrens.“

 

Online-Bezahlverfahren bringen auch in der Mobilität Vorteile

Neben Verwaltungsdienstleistungen lassen sich laut Bitkom zum Beispiel durch Mobilitäts-Apps mit integrierter Bezahlfunktion auch der öffentliche Nahverkehr, Carsharing und andere Mobilitätsangebote bündeln und zentral buchbar machen. Man könne Verkehrsdaten nutzen, um Verkehrsströme besser zu managen und die Menschen auf alternative Routen und Mobilitätslösungen aufmerksam zu machen. Auch in den Bereichen Bildung, Kultur und Tourismus würden sich entsprechende Möglichkeiten anbieten.

Weitere Informationen und Praxisbeispiele sind im Positionspapier „Digitales Bezahlen in der Smart City und Smart Region“ von Bitkom zu finden.

 

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