Für eine lebendige Erinnerungskultur
Die Dr. Rolf Böhme-Stiftung der Sparkasse Freiburg-Nördlicher Breisgau spendet 20.000 Euro für den neuen Gedenkraum im Dokumentationszentrum Nationalsozialismus in Freiburg. Am 20. Oktober 1940 deportierten die Nazis die badischen Jüdinnen und Juden in ein Lager im südfranzösischen Gurs. Exakt 83 Jahre nach diesem dunklen Tag übergab unser Vorstandsvorsitzender Daniel Zeiler eine Spende der Dr. Rolf-Böhme-Stiftung über 20.000 Euro an das Dokumentationszentrum Nationalsozialismus in Freiburg. Mit diesem Betrag wird der Gedenkraum eingerichtet, der an alle Opfer der NS-Diktatur erinnern soll.
„Damit so etwa nie wieder passiert, braucht es auch eine lebendige Erinnerungskultur – und Erinnerung braucht Räume, um sich entfalten zu können,“ sagte Zeiler bei der Spendenübergabe: „Für Judenhass darf in Deutschland kein Platz sein. Wir müssen uns mit aller Kraft jeder Form des Antisemitismus entgegenstellen. Und zwar auf allen Ebenen. Die Einrichtung des Dokumentationszentrum Nationalsozialismus ist dafür von besonderer Bedeutung.“
Als stellvertretender Vorsitzender des Vorstands der Sparkassen-Stiftungen überreichte Zeiler die Spende an Christoph Ebner vom Förderverein des Dokumentationszentrums Nationalsozialismus und an Julia Wolrab, die Leiterin des Dokumentationszentrums. Er betonte in seiner Ansprache: „Leider führen Erkenntnisse aus der Vergangenheit nicht automatisch zu einem humanistischen Menschenbild.“ Umso wichtiger sei es, klare Haltung zu zeigen – und „aktiv die historische und demokratische Bildung in Freiburg zu fördern.“
Die Dr. Rolf Böhme-Stiftung der Sparkasse Freiburg-Nördlicher Breisgau fördert Kunst und Kultur in der Region sowie Wissenschaft, Bildung und Erziehung. Sie erinnert an den früheren Freiburger Oberbürgermeister Dr. Rolf Böhme (1934 bis 2019).
Das Dokumentationszentrum: An zentraler Stelle, im 1936 erbauten ehemaligen Verkehrsamt entsteht das Dokumentationszentrum Nationalsozialismus in Trägerschaft der Städtischen Museen. Auf 800 Quadratmetern Fläche schafft die Stadt erstmals eine Einrichtung, die sich explizit mit ihrer Geschichte im Nationalsozialismus befasst als Informations- und Gedenkort.
Der Förderverein unterstützt den Aufbau, die Einrichtung und später die Weiterentwicklung des Dokumentationszentrums und will die Einrichtung in der Freiburger Bürgerschaft verankern. Die Mitgliedsbeiträge und eingeworbenen Spenden sollen die Einrichtung des Gedenkraum sowie Forschungsprojekte und Sonderausstellungen fördern.
Dokumentationszentrum Nationalsozialismus
Das neue Dokumentationszentrum der Städtischen Museen Freiburg soll Ende 2024 im ehemaligen Verkehrsamt am Rotteckring öffnen. In einem Interview zum Dokumentationszentrum erläutert Julia Wohlrab die Details.